Stähli(n)   1412

Wappen: In Rot eine Hausmarke als Sparren und drei Kugeln. Wappen des Hans Ulrich Stählin vom Jahre 1633 auf dem Türsturz zur Traube in Lachen.

Name: Vielleicht ist von «Stelli», was einen Ort bedeutet, an dem das Vieh Schutz findet, der Familienname entstanden.

Alte Landleute der March, sowie Anteilhaber der Genossame Lachen und Galgenen.

1412 wird durch eine Urkunde des Gemeindearchivs Vorderthal ein Rudolf Stäli als Landammann bezeugt.

1414 An den Landrechtsbrief (13. Mai) war auch das Siegel des «Ruodolf stellin», an anderer Stelle auch des «ruodolf ställi» als Vertreter der oberen und mittleren March angehängt. (Staatsarchiv Schwyz).

1446 fielen bei Ragaz «Hans Stächelin» und «Wolffgang Stächelin». (Jahrzeitenbuch Wangen).

1456 stifteten um 1456 «Uli stäli, hanns stäli und jos stäli an den michelbuw (Pfarrkirche zu Altendorf) 12
pfund gelts».

1470 ca. Unter dem 8. Februar wird im Jahrzeitenbuch Tuggen notiert: «Item Anna stäly Hensslis faders Hussfrow hatt geordnet 1 lib. (Pfund) gelts an ein Jarzyt durch iro sei Heyl und iro vatter und muter und alle iro Vordren sei Heyl…»

1479 am 25. November beurkundet Ruodi Stähli, Landammann in der March «dem lieben heiligen sant Johansen by der bürg . . .» (Staatsarchiv Schwyz, Urkunde 1800).

1492 Jahrzeitenbuch Tuggen, 19. März: «Item Hordman ställy soll s. Anna 2 pfund gelts ab sim gutt genant des Alten Hanns ställis sälligen … Ist ein brieff des Jarzall wysst 1492.»

1504 Im Glückshafenrodel vom Freischiessen in Zürich sind über 24 000 Namen notiert, die am Glückshafen (Lotterie) teilgenommen haben. Darunter befanden sich aus Lachen: «Grettli Stäli, Gallus Stäli, Rudi Stäheli und Elsi Stähli.»

1518 soll nach der Selbstbiographie Georg Stählin, genannt Chalibaeus, als Kaplan in Altendorf gewirkt haben. Mit Zwingiis Einverständnis übernahm er die Pfarrei Freienbach und fing dort an, in reformatorischem Sinne zu predigen. 1528 kam er als Stadtprediger nach Biel und verhalf dort der Reformation zum Siege. Er hauchte seine Eiferseele um 1573 in Turbenthal aus.

1537 Im 1. Jahrzeitenbuch von Tuggen ist unter dem 8. Mai eingetragen: «Item Madalena Gäbhartin setzt l lib. (Pfund) gelts der spend. Und die ändern 2 pfund gl die sind abgelöst und hin wider angleit. Und stand alle dry in einem Brieff uff einem gut Rhötstockwiesen und Weid an einander gelägen, stosst an undern saal und an des gonissen gschwend zum dritten an Küne Müllers rottstök, zum fierten an Lienhart staelis Utzenwald (Mutzenwald). Im 1537 jar»

1551 wird in dem schon oft zitierten Jahrzeitbuch von Tuggen als Anhang am 26. März erwähnt: «Item Hanns stäeli sol II lib. geltzs uff sinem gutt, genampt Rhietwis,… Darum ist ein Brief vom 6. April 1551.»

1564 siegelte Ammann Rudolf Stählin. (Genossenlade Schilligsrüti).

1569 wird in einem Einsiedler Rodel der Gotteshausleute in Altendorf folgende Angabe gemacht: «Margret Schmidin uss den Höfen ist Hans Steli ir mann, hand ein son heist Hans Steh . . .» (Stiftsarchiv Einsiedeln)

1589 erwähnt das Urbar von Wangen einen «Hanns Ställy» unter der Ziffer 54 i.

1616 ist am 1. Mai im Jahrzeitenbuch Wangen eingetragen: «Es ist zuo Wüssen, dass Jung Hanss Stächeli, der halt gän …» «Wytter begodt man Jar Zitt und gedächtnuss der Anna Stächelin was (war) obgesagtem Junghans Stächeiis schwöster …»

1624 bis 1625 bekleidete Alexi Stähli das hohe Amt eines Landammarms der March. (Staatsarchiv Luzern).

1633 befindet sich auf dem Türsturz eines gotischen Portals des Gasthofs zur Traube in Lachen das Wappen des «Hans Ulrich Stählin», der 1640/41 Landammann der March war.

1650 wurden unter «Ledige und Jünglinge» auch Stäheli in die Carmeliter‐Bruderschaft von Wangen aufgenommen.

1805 Geburtsjahr des Johann Michael Stählin von Lachen. — 1848 war er Mitglied der provisorischen Regierung. Als Waldvogt über die Landeswälder der March verfasste er eine Beschreibung sämtlicher Waldungen, die später zur Grundlage für die Teilung der Wälder wurde. — 1854 leitete er geschäftsgewandt die Verhandlungen über das sogenannte Verfassungsgesetz. 1867 bis 1812 amtete er als Ständerat und 1873/74 als Nationalrat. In der Sitzung des Nationalrates ereilte ihn ein Schlaganfall, worauf er bald das Zeitliche segnete.

1895 wurde in Schübelbach (Siebnen) August Fridolin (genannt Fritz) Stähli geboren. Er war Bürger von Netstal und seit 1959 Ehrenbürger von Schübelbach. Schon als 33‐jähriger wurde er in den Nationalrat gewählt, welches Amt er bis 1939 inne hatte. Er vertrat den Kanton Schwyz von 1937 bis 1959 als Ständerat unter der Bundeskuppel. 1961 verschied er im Herrn.

Quellenangabe:
Pater Johannes Heim, MSF, Kollegium Nuolen: Kleine Geschichte der March, Band 2. Obersee‐Verlag Siebnen, 1975, Seiten 232 ‐ 234.