Düggelin   1477

Wappen In Gold auf grünem Dreiberg eine Hausmarke mit zwei roten Sternen. Die später in sieben Variationen entstandenen redenden Wappen, lehnen sich an den Düchel, einen häufigen Schwimmvogel auf dem See.

Name Sehr wahrscheinlich symbolisiert die Hausmarke einen «Tüchelbohrer», was auf die Herkunft des Namens weist, zumal die Düggelins oft dem Schmiedehandwerk huldigten.

Alte Landleute der March und Angehörige der Genossame Galgenen, Siebnen und zum Teil mit den Hegnern zusammen Genossen von Brunnen‐Pfiffegg

1477 Im Jahrzeitenbuch von Galgenen erstmals erwähnt: «Margret Huber soll 3 halbe fiertel anken gült ab hus und hof an Simon Tüggelis stägwisen und an Simon Tügellis huswisen und des Melchior Schättis meierhof…»

1491 Im Jahrzeitenbuch von Tuggen, das vor dem Jahre 1490 entstanden sein muss, ist am 2. März notiert: «Item Hans Vader halt gesetzt ein lib. (Pfund). . . Und statt das pfund 5 Batzen uff einem gutt genampt In Unwelen stosst am ersten an kesslers unwelen am ändern an thügellis Unnwellen am dritten an die aa, an vierden an lanstrass. Dorumb ist ein brieff des Jarzall wysst XIIII c LXXXXI Jar.»

1556 In einem Bericht des Fridolin Züger, der damals Gotteshausammann war, ist vermerkt: «das gotzhus Einsidlen lybeigen vnd fellig . ..» in Galgenen Gall Düggelin sei. (Jahrzeitenbuch Galgenen).

1563 Im Zinsenregister des Amtes Rüti (bis 1525 Prämonstratenserkloster) findet sich folgende Eintragung: «Galgenen» «25 Schilling Gibt Jerlich Uoli Giger von vnd ab synem guot genant bechelwis, stost an des Schätis mossen, vnd an der von Galgenen einung (Satzung), vnd an den bach, vnd Hans Dügelichs Hus‐ wis, ist by fünf küen winterig.»

1609 Geburtsjahr des Johann Rudolf Düggelin, Statthalter der March. Er liess sich infolge seines Amtes in Lachen nieder und bürgerte sich dort ein.

1616 Laut Jahrzeitenbuch Wangen hat Baltasar Düggelin der Pfarrkirche Wangen 21 Kronen «testamentiert».

1655 Ein Nachtrag im Nuoler Urbario auf Seite 25 meldet, dass Joseph Anton Düggelin verzinset 50 Pfund Gelds von und ab seinem Gut Heimkuhweid, das grenzt an die Landstrasse, hinauf an Melchiors Vögten Weid, oben an Ulrich Schnellmanns Vögten Wiesen, letztlich an den Hof des ehrsamen Johannes Glarner. Laut Brief dat. 1655 9. März.»

1666 Geburtsjahr des Kunstmalers Fridolin Leonz Düggelin, Statthalter und Bauherr, stiftete das von ihm selbst gemalte Altarbild des Hauptaltars der Lachner Kirche (171), das Altarbild der St. Annakapelle in Altendorf (1703), sowie zwei Altarbilder der St. Josefskapelle in Uznach.

1679 Fridolin Düggelin erbaute mit Landammann Johann Rudolf Hegner zusammen die Kapelle im Ried von Lachen

1680 ward Beat Fridolin Düggelin, ein nicht unbekannter Porträtmaler, geboren.

1744 erblickte Jos. Fridolin Leonz Düggelin das Licht der Welt. Zuerst Chorherr von Zurzach, danach Kämmerer beim päpstlichen Nuntius in Madrid.

1794 kam Joseph Benedikt Düggelin am 8. 1. auf die Welt. Von 1820 – 1824 leitete und finanzierte der Galgener seine Pfarrkirche. 1836/37, sowie 1844/45 diente er der March als Landammann, und 1848 – 1849 als erster Bezirksammann. Am 5. 5. 1850 gab er seine Seele dem Herrn zurück.

1824 ist das Geburtsjahr des Joseph Meinrad Benedikt Düggelin, Sohn des Joseph Benedikt und der Maria Josefa Diethelm. Erst 24jährig erkor man ihn zum Kantonsrat, dem er 1862/63 vorstand. 1852 bis 1857 vertrat er den Kanton im Ständerat, das Jahr darauf wurde er bis 1860 zum Bezirksammann gewählt. Im privaten Leben arbeitete er als Landwirt.

1904 bis 1906 übernahm Anton Düggelin von Lachen das hohe Amt eines Bezirksammanns.

Anmerkung:
Eine einheitliche Geldwährung bestand noch nicht, l Pfund Gelds (17 Fr. 58 Rappen) existierte nie als Münze, sondern entsprach 20 Schillingen (ca. l Franken). Dieser wiederum wurde in 12 Denare eingeteilt (ca. 10 Rappen); als noch kleinere Zahlungseinheit galt der sog. Angster (ca. 0,5 Rappen). Die Zahlungskraft stand so hoch, dass man nach DETTLING anno 1495 um 5 Angster (ca. 3 Rp.) ein Pfund Fleisch sich erstehen konnte. Um 1,5 Pfund Gelds (26— 27 Fr.) kaufte man ein Pferd, um ein halbes Pfund Gelds (ca. 8 Fr.) eine Kuh, um 2 Gulden (ca. 3,5 Fr.) ein Schwein und um 45 Rp. einen fetten Käs oder 37 alte Mass welschen Weines. (Siehe Seite 106.)

Quellenangabe:
Pater Johannes Heim, MSF, Kollegium Nuolen: Kleine Geschichte der March, Band 2. Obersee‐Verlag Siebnen, 1975, Seiten 116 ‐ 118