Hegner   1383

Wappen: In Rot ein Silberkreuz auf zwei ineinander gestellten Sparren mit einem goldenen Dreiberg als Schild‐ fuss. Das Wappen stammt von einem Siegel des Johann Heinrich Hegner, Ammann in der March
(Genossenlade Lachen, 9. Oktober 1650). Von den insgesamt 27 Hegnerwappen lehnen sich 7 an die Hausmarke mit Kreuz und Sparren oder Schwert; 4 haben als Schildfigur den Hirsch, 14 als Wappentier einen Löwen, eines einen Steinbock und ein weiteres eine Gemse.

Name: Wahrscheinlich stammt der Name vom Besitzer einer «Hegne» oder «Hegni», was einen gut eingezäunten Ort bedeutet.

Alte Landleute der March und Mitglieder der Genossamen Galgenen, Lachen, Siebnen, Röthstock/Saal und mit einigen Düggelin zusammen der Genossame Brunnen‐Pfiffegg.

1383 ca. Im Urbar der Fraumünsterabtei, Zürich sind als zinspflichtig aufgeführt: «Item der hegner in dem kriesgaden . . .» «Item derselbe hegner von der alten wisen…»

1410 war «heinrich häginer» Landammann der March.

1414 siegelt im 1. Landrechtsbrief der March mit Schwyz am 13. Mai: «arnold heginer zu disen ziten unser amman in der march.» In der Folge bekleidete Arnold Hegner das hohe Amt des Landammanns der March 1415, 1416, 1421, 1424, 1427, 1428 bis 1436!

1427 unterschrieb Arnold ein Abkommen zwischen den Kirchgenossen von Nuolen und der Katharinenpfründe von Rapperswil.

1428 verhinderte Ammann Hegner einen drohenden Krieg zwischen Graf Friedrich VII. von Toggenburg und Glarus. Am Schiedsgericht nahm er neben den Boten der regierenden Orte teil (Hegner pag. 23).

1446 Laut Galgener Jahrzeitenbuch fiel in der Schlacht bei Ragaz «Uoli Hägner».

1460 Dem Stift Einsiedeln wird gemäss Verschreibung am St. Valentinstag 1460 für 6 Pfund weniger 5 Schilling Zürcher Münze als zinspflichtig erklärt: Peter Hegner ab dem Lölen «lit zwüschend des Wissen Lölen .. .» (Loh bedeutet soviel wie niedriges Gehölz).

1482 wird in einer Wegrechtsame «vom bat Ryffen durch den Tschache auf Nuolen . . . ein Weg durchs münchs gut und uly Hägners gut» vorgeschlagen. (Kirchenlade Nuolen).

1490 war Rudolph Hegner Landammann der March.

1497 wird im Urbar von Wangen unter Nr. 52 «Hanns Hägners mülly» erwähnt.

1504 Unter «uff frittag vor Vite et Modesti» (14. Juni) sind im Glückshafenrodel zu Zürich notiert: «her Hanns Hegner von Lachen», sowie «Jos Hägner uss der March». Ausserdem wurden noch 18 weitere Vertreter des Geschlechtes Hegner am Freischiessen in Zürich festgestellt.

1515 fiel Hans Hegner in der Schlacht bei Marignano.

1520 bis 1524, sowie 1527 bis 1529 bekleidete Heinrich das Amt eines Landammanns der March.

1532 bis 1552 war der «sun» des obigen Heinrich mit gleichem Namen Heinrich Oberhaupt der March.

1537 Unter Heinrich Hegner, Ammann in der March wurde ausgestellt ein Wasserbrief für das «obern aabäch lin durch Sieben Eich gegen Wangen» (Genossenlade Wangen).

1537 unterbrach, wahrscheinlich für 2 Jahre, Martin Hegner‐Hegner die lange Regierungszeit des Heinrich, denn durch ein Siegel am 1. September ist er als Ammann in der March bezeugt, ebenfalls 1550/52.

1563 bis 1565 muss Gallus Hegner Landammann der March gewesen sein, denn

1564 wird von der Genossame Wangen dem Hans Diethelm Land gegeben «in des Guntlis feld» unterschrieben von «gallus hegner zu diser Zytt landaman».

1588 liegt eine Urkunde vor zwischen Gallus, Jost und Hans Bruhin und der Genossame Wangen vom 25. August 1588 mit dem Anfang: «Ich Haubtman Ruodolff Hegner, der Zeit Statthalter in der March . . . anstatt des fürnemmen und weyssen Amans Guntlins . . .»

1589 Ein Jahr darauf wurde Statthalter Rudolf zum Landammann der March erkoren, welches Amt er bis 1591, später 1592/94, 1596/97, 1599 und 1604 innehielt.

1591 Im «Vertrag und Tättigkeitsbrief zwüschent den frommen, ehrsamen und wysen gemeine Gnossen der Gnossame Wangen an Einem; und die ersamen wysen gemeine Gnossen der Gnossame Galgenen» hat «Rudolph Hägner, der Zitt Aman In der March» sein «Insigel angehänkt».

1604 stellte Wolfgang Bühler‐Wyl, ein Rapperswiler, eine Figurenscheibe mit Banner und Wappen der Landschaft March her mit der Inschrift: «Hans Heinrich Hägner Lanndsfendrich der March. 1604.»

1613 bis 1614 hatte Johann Franz das Amt eines Landammanns der March inne.

1623 Im Legendenzyklus des Hl. Bruder Klaus in der St. Jostenkapelle zu Galgenen sind neben «Jacob schädty» die beiden Brüder Heinrich und Hans Hägner durch zwei Wappen als Stifter hervorgehoben. Das Bild, das die sogenannte Messe von St. Niklausen darstellt, hält neben Wappen und Jahrzahl ebenfalls die Namen der Stifter fest, nämlich «Heinrich Hägner. Hans Hägner gebrüoder.»

1629 unternahm Heinrich Hegner eine Pilgerfahrt nach Palästina. Als Ritter des hl. Grabes kam er nach Hause zurück und errichtete in der «Kreuzstatt» in Galgenen einen Kreuzweg mit Feldkapelle und steinernen Kreuzen in gleicher Entfernung, wie sie der Pilger in Jerusalem abgeschritten hatte. Begleiter der Pilgerfahrt waren nicht etwa, wie Styger im Wappenbuch berichtet, Hilarius Grubcr, sondern Hofrichter und Säckelmeister Georg Steiner auf Altbreiten in Kaltbrunn, sowie Hans «Fugsen» (Fuchs) von Willisau.

1632 bis 1634, sowie in den Jahren 1643, 1644, 1646, 1650, 1651 und 1653 ist Hans Heinrich durch Urkunden als Landammann der March bewiesen.

1650 liessen sich in die Carmeliter‐Bruderschaft von Wangen aufnehmen «Francisce Hegner und sein Ehefrave Anna Maria Hegnerin und Peter Hegner und sein Ehefrave Anna Bruchin.»

1662 bis 1664 versah Johann Martin das Amt eines Landammanns der March.

1670 ist ein Heinrich Rudolf als Landammann der March bezeugt.

1670 bis 1672 und 1678 bis 1680 führte Johann Rudolf die Regierung. Mit ihm beginnt eine sogenannte «Hegnerdynastie» in der Verwaltung der Landeskanzlei, die über 100 Jahre dauerte. Besonders das Amt des Landschreibers war in ihren Händen. In jener Zeitspanne waren Landammänner Karl Arnold 1704/05, Johann Martin 1708/11, Franz 1713/14, Joseph 1717/18 und Franz Anton von 1769 bis 1770.

1672 legte Schwester Maria Rosa Hegner in der Au bei Einsiedeln Profess ab. Sie starb schon am 3. März 1686. (Archiv).

1677 wurde am 5. März Salomon Hegner von Altendorf als Pfarrherr von Lachen installiert. Am 20. Heumonat 1703 übersiedelte er in die Ewigkeit. (Kirchenlade Lachen).

1679 hatte sich Sr. Maria Theresia (Scholastika mit Taufnamen) von Lachen im Cistercienserinnenkloster Wurmsbach für immer dem Herrn geweiht. Mehrere Jahre amtete sie als Priorin und schrieb das Klosterarchiv neu ab. Gott rief sie zur ewigen Belohnung am 17. Dezember 1735. (Archiv Kloster Wurmsbach).

1701 Geburtsjahr der Schwester Klara Hegner von Lachen. Sie verwaltete ebenfalls in Wurmsbach das Amt der Priorin 36 Jahre hindurch und schloss am 13. Februar 1773 ihre Augen zum Schlummer des Todes.

1724 Todesjahr der Schwester Maria Severina Hegner. Sie war in den Benediktinerorden (Kloster Fahr) eingetreten.

1813 Geburtsjahr des Jakob Meinrad von Lachen. 1852/54 Bezirksammann, danach bis 1857 Nationalrat.

1814 Geburtsjahr des Kaspar. Er war leitender Ingenieur an der Nydeckbrücke in Bern, baute die Eisen bahnlinie Friedrichshafen – Ulm, sowie eine grosse Zahl von Strassen und Brücken.

1880 Geburtsjahr des Dr. med. Carl August. Dozent der Augenheilkunde an der Universität Jena. Prof. Hegner wurde 1922 als Gründer und erster Präsident des Schweizerischen Hilfskomitees für die hungernden Völker das Ehrenbürgerrecht von Innsbruck verliehen. Er starb nach einem reicherfüllten Leben 1964.

1974 leitet Walter Hegner als 28. Vertreter der beurkundeten Land‐ und Bezirksammänner der March des Geschlechtes Hegner die March, als Bezirksammann.

Quellenangabe:
Pater Johannes Heim, MSF, Kollegium Nuolen: Kleine Geschichte der March, Band 2. Obersee‐Verlag Siebnen, 1975, Seiten 137 ‐ 141