Kessler   1383

Wappen: In Blau ein goldener Kessel. Es handelt sich um ein sogenanntes redendes Wappen, das kaum ursprünglich sein wird. Es stammt von einem Wappenfenster der Pfarrkirche in Galgenen.

Name: Ehemals waren die Kessler gleich den heutigen Spenglern Handwerksleute, die Metalle, wie Kupfer, Messing oder auch Eisenblech verarbeiteten. Der aus dem Handwerk entstandene Familienname geriet später in Verruf, weil sich der Name auf die herumfahrenden Kesselflicker übertrug.

Alte Landleute der March und Mitglieder der Genossame Galgenen, Lachen, Röthstock/Saal und Siebnen.

1383 ca. Im Urbar der Fraumünsterabtei Zürich werden auch die Zinsen von Gütern aus der March festgehalten. «Item Ulrich Züger von des Kesslers gut und von andren seinen gutem … 7 Schilling» (MHVS 40 : 157).

1470 ca. Im alten Jahrzeitenbuch von Tuggen, dessen Abfassung nicht vor 1446 und nicht nach 1490 anzusetzen ist, ist am 29. September folgende Eintragung zu lesen: «Item Cuny bosshart hatt empfangen 11 Pfund Haller, davon . . . stost an die gass die in zentzen gutt gat und obnen an rein und hynden an des kesslers riett…»

1481 wälzte die March gegen die Entrichtung einer Entschädigung von 80 Pfund Haller den Unterhalt der Wegstrecke ab der Brücke zu Siebnen «biss zu den hüsern an schorren» auf die den Gebrüdern Ulrich
und Lienhard Kessler gehörende Liegenschaft «Breiten» ab. Vorschrift war, dass die Strasse so hergerichtet sein musste, «dz frömd und heimisch geriten, gevaren, gemennen mit zügen, karen, wagen schütten uf und nider wie man denn ein lantstrass ze bruchen hett, mögen.» (MHVS 35 : 157).

1497 In dem 1569 abgefassten Gültbuch von Wangen steht unter dem Titel: «Hernach volgt der Armen Lüthen gültt» «Item Heiner Kessler an Schorn zinset Jährlich zwey Pfund gelts ab sinem guoth genambt die Auwelen, stost an einem an die Landstross, vnd an die Aa, zum Driten an Uely Pfesters guoth, zum Vierten an Hansli Hegners weid, darumb ist ein brieff vnder dem dato 1497.»

1504 veranstaltete Zürich ein Ehr‐ und Freischiessen verbunden mit einem «Glückshafen» (Lotterie). Im Glückshafenrodel, das ca. 24 000 Teilnehmer aufzählt, sind auch einige Kessler aus der March notiert: «Fridli Kessler vonn Lachen, Elsi Kessler von Tuggen, Freny Kessler uss der March, Rüed Witzlis muoter» (Hegi, F. «Der Glückshafenrodel» 1504. Zürich, 1924. Seiten 373, 377 und 496).

1528 Das im Jahre 1699 erneuerte Urbar der Margarethenkirche zu Nuolen zeigt unter dem Titel «Schübelbach» folgenden Eintrag: «Hans Jacob Kessler zinset ein pfundt geltz ab sinem guoth, genant in der rüthi Darumb ist ein Brieff sub dato auf S. Galli Tag A o 1528.» (Kirchenlade Nuolen).

1533 Unter dem 4. September ist im schon erwähnten Jahrzeitenbuch von Tuggen eingetragen: «Item Hans kessler an scheren sol sant anna 2 pfund gältz . . . Herumb ist ein brieff des Jar zall wysstt 1533 Jar, gän an der jungen fasnacht.»

1562 wurde von der Landsgemeinde bewilligt, dass die Kinder des Uli Kessler, zurzeit wohnhaft in Schwyz aber Landmann der March, als Landsleute anzuerkennen seien, wenn sie wieder ihren Wohnsitz in der March nehmen. (Bez. Archiv.)

1708/09 bekleidete Johann Melchior Kessler das hohe Amt eines Landammanns der March. (Aug. Spiess «Die Landammänner der March von 1487 bis 1920» March‐Anzeiger 23. 1. 1925).

Quellenangabe:
Pater Johannes Heim, MSF, Kollegium Nuolen: Kleine Geschichte der March, Band 2. Obersee‐Verlag Siebnen, 1975, Seiten 155 ‐ 156